#BREMEN
WIE PLANT MAN EI­NE AUS­STEL­LUNG? 
Die Aus­stel­lung vom Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge Bre­men hat im Kul­tur­er­be­jahr 2018 ge­zeigt, wie sa­kra­le Bau­ten da­bei hel­fen kön­nen, mehr über die frü­he­ren Be­woh­ner Eu­ro­pas und die Be­zie­hung zwi­schen den Nach­bar­län­dern zu er­fah­ren. Und: Wie die Bau­ten gleich­zei­tig auch ein un­ge­wöhn­li­cher Aus­stel­lungs­ort sein kön­nen.
In die­sem Bes­te-Pra­xis-Pro­jekt er­zäh­len da­her die bei­den De­si­gne­rin­nen der Aus­stel­lung, wor­an man den­ken muss, da­mit ei­ne klei­ne Aus­stel­lung ein gro­ßer Ge­winn für ih­re Be­su­cher wer­den kann.



DAS PROJEKT

Ein­tritt frei! Kir­chen­bau­ten sind be­ein­dru­cken­de Zeug­nis­se des Glau­bens- und Welt­ver­ständ­nis­ses ei­ner Epo­che. Gleich­zei­tig sind sie Aus­druck der ar­chi­tek­to­ni­schen und bau­tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten und des künst­le­ri­schen Ver­mö­gens ih­rer Ent­ste­hungs­zeit. Mit Hil­fe von kunst­his­to­ri­schem Wis­sen kön­nen sich Be­su­cher heu­te den For­men, Bil­dern und der Sym­bol­spra­che nä­hern. In Bre­men ha­ben sich vie­le Part­ner mit der Denk­mal­pfle­ge zu­sam­men­ge­tan, um ih­re For­schungs­er­geb­nis­se zum St.-Pe­tri-Dom in der öf­fent­li­chen Aus­stel­lung ‹Bre­men und Skan­di­na­vi­en: Ge­schich­ten über den Zau­ber des An­fangs› zu tei­len.

ZEIT­RAUM UND BE­TEI­LIG­TE__­Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge Bre­men, St.-Pe­tri-Dom-Ge­mein­de, Dom-Mu­se­um, Lan­des­ar­chäo­lo­gie Bre­men, Fo­cke-Mu­se­um, Staats- und Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek, Staats­ar­chiv Bre­men, Bre­mi­sche Evan­ge­li­sche Kir­che, Ka­tho­li­scher Ge­mein­de­ver­band Bre­men, Ma­te­ri­al­prü­fungs­an­stalt Bre­men.

ZIEL­GRUP­PE__­ge­ne­ra­ti­ons­über­grei­fend

EU­RO­PÄI­SCHER BE­ZU­G__Am En­de der 1000-jäh­ri­gen Mis­si­ons­ge­schich­te be­saß Eu­ro­pa mit dem Chris­ten­tum ein al­le Staa­ten und Völ­ker ver­bin­den­des Ele­ment. Die Bre­mer Dom­kir­che hat mit ih­rer 350 Jah­re dau­ern­den Chris­tia­ni­sie­rung Nord- und Ost­eu­ro­pas füh­rend dar­an mit­ge­wirkt, den kon­flikt­be­la­de­nen eth­ni­schen, kul­tu­rel­len und re­li­giö­sen Fli­cken­tep­pich zu­sam­men­zu­füh­ren.

FA­ZIT__­Men­schen lie­ben Ge­schich­ten. Da­her er­zählt die Aus­stel­lung von Bi­schö­fen, Kö­ni­gen, Päps­ten, Ge­lehr­ten, Händ­lern, Mön­chen, Krie­gern – so­gar Tie­re kom­men zu Wort.

RE­CHER­CHE-TIPP­S__Wie man sich der Ge­schich­te von Or­ten des Glau­ben nä­hern kann, zeigt auch das Por­tal Kir­chen­päd­ago­gik.


INHALT
Bre­men und Skan­di­na­vi­en ver­bin­det ei­ne lan­ge Ge­schich­te: Schon im Früh­mit­tel­al­ter wur­de Bre­men zur Dreh­schei­be des kul­tu­rel­len Aus­tauschs – als Erz­bis­tum mit päpst­li­chem Mis­si­ons­auf­trag für den Nor­den. Als das Erz­bis­tum Bre­men den Auf­trag er­hielt, den Nor­den zu mis­sio­nie­ren, wuss­te man kaum et­was über die raue Ge­gend. Die Aus­stel­lung im Dom-Mu­se­um und in den bei­den Dom­kryp­ten er­zähl­te von die­sen An­fän­gen und vom Auf­bau wirt­schaft­li­cher, di­plo­ma­ti­scher und kirch­li­cher Be­zie­hun­gen mit Skan­di­na­vi­en.

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DER DOM
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DIE GESCHICHTE
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DIE AUSSTELLUNG
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AUSSTELLUNGS­BESUCH
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TEAM
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RECHERCHE
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HERAUS­FORDERUNGEN
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GESTALTUNG
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FARBWELT
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ILLUSTRATION
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ZEITPLANUNG
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ERFOLGS­FAKTOREN
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FEEDBACK


#AUS­STEL­LUNGS­ORT
DER DOM
Als der von Karl dem Gro­ßen 787 zum Bi­schof ge­weih­te Pries­ter Wil­le­had in­ner­halb sei­nes Mis­si­ons­ge­bie­tes Wig­mo­di­en den klei­nen Ort Bre­men zu sei­nem Sitz mach­te, weih­te er hier 789 ei­nen ers­ten Dom. «Von wun­der­ba­rer Schön­heit» sei der ge­we­sen, über­lie­fert der Chro­nist Adam von Bre­men. Doch wur­de er be­reits we­ni­ge Jah­re spä­ter, im letz­ten Sach­sen­auf­stand 792-799, zer­stört. Nach 805 wur­de der Dom er­neut er­rich­tet. Die­ser Bau gibt bis heu­te Maß und Struk­tur vor.


#CHRISTIANISIERUNG
DIE GESCHICHTE
Vor der Chris­tia­ni­sie­rung war Eu­ro­pa ein eth­ni­scher, kul­tu­rel­ler und re­li­gi­ö­ser Fli­cken­tep­pich, des­sen Län­dern und Völ­kern ein über­grei­fen­der Zu­sam­men­halt ab­han­den ging. Die­ses ge­samt­eu­ro­päi­sche Fun­da­ment wur­de erst durch die Mis­sio­nie­rung des Kon­ti­nents ge­legt. Denn im Ge­gen­satz zum Gen­ti­lis­mus der heid­ni­schen Re­li­gio­nen und Kul­te war dem Chris­ten­tum von An­fang an ei­ne uni­ver­sa­le Per­spek­ti­ve zu ei­gen. Am En­de der 1000-jäh­ri­gen Mis­si­ons­ge­schich­te be­saß Eu­ro­pa mit dem Chris­ten­tum ein al­le Staa­ten und Völ­ker ver­bin­den­des Ele­ment. Bre­men kam bei der Chris­tia­ni­sie­rung des nörd­li­chen Eu­ro­pas ei­ne wich­ti­ge Rol­le zu.


829
Der Mönch Ans­gar ist auf dem Weg nach Schwe­den, um dort Men­schen zum Chris­ten­tum zu be­keh­ren. Kai­ser Lud­wig der From­me hat ihn dort hin­ge­schickt, aber der schwe­di­sche Kö­nig hat ihn auch ein­ge­la­den, er ist am Chris­ten­tum in­ter­es­siert. Ans­gar wird von Wi­kin­gern über­fal­len, zum Glück kann er ans Ufer schwim­men. Spä­ter wird Ans­gar Erz­bi­schof von Ham­burg und soll von da aus die Mis­si­on in Skan­di­na­vi­en fort­set­zen. Es gibt aber ei­nen er­neu­ten Zu­sam­men­stoß mit den Wi­kin­gern, die Ham­burg an­grei­fen und den Bi­schofs­sitz zer­stö­ren. Ans­gar flüch­tet nach Bre­men, wo es ge­ra­de kei­nen Bi­schof gibt und wird Bi­schof von Bre­men.

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Der Bremer Erzbischof Unni hat in Schweden und Dänemark missioniert und Kirchen gegründet. Im schwedischen Birka wird er krank und stirbt. Sein Kopf wird abgetrennt und nach Bremen geschickt, damit man ihn im Dom beerdigen kann. In Dänemark hat Harald Blauzahn Unni unterstützt. Harald Blauzahn hat sich und seine Leute taufen lassen und auf einem Stein verkündet, dass er ganz Dänemark zu Christen gemacht habe.

1103
In Rom wird der ers­te skan­di­na­vi­sche Erz­bi­schof ge­weiht. Jetzt ge­hö­ren die gan­zen Bis­tü­mer in Skan­di­na­vi­en nicht mehr zu Bre­men son­dern zu Lund. Die gro­ße Zeit der Mis­si­on ist vor­bei, aus­ge­rech­net jetzt, wo der schö­ne neue Dom fer­tig ist. Doch Bre­men kann sei­ne Kon­tak­te aus der Mis­si­ons­zeit an­ders nut­zen und wird zu ei­ner wich­ti­gen Han­dels­stadt mit bes­ten Be­zie­hun­gen nach Skan­di­na­vi­en.

1054
Der ers­te is­län­di­sche Bi­schof wird vom Bre­mer Erz­bi­schof ge­weiht. Ei­gent­lich woll­te er ja nach Rom zum Papst, aber der hat ihn nach Bre­men ge­schickt, denn Bre­men war da­mals in der Kir­che sehr be­deu­tend. Der Ge­schichts­schrei­ber Adam von Bre­men be­zeich­net Bre­men so­gar als Rom des Nor­dens. Der Dom ist we­ni­ge Jah­re vor die­sem Er­eig­nis ab­ge­brannt und wird ge­ra­de wie­der auf­ge­baut.

#AUSSTELLUNG
DIE AUSSTELLUNG
Die Aus­stel­lung im Dom-Mu­se­um und in den bei­den Dom­kryp­ten hat den Auf­bau wirt­schaft­li­cher, di­plo­ma­ti­scher und kirch­li­cher Be­zie­hun­gen Bre­mens mit Skan­di­na­vi­en dar­ge­stellt.
Auf den fol­gen­den Sei­ten er­zäh­len die De­si­gne­rin­nen Chris­ti­ne Klein und Mer­le Pa­pen­fuß, wie sie ge­mein­sam mit den Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Ku­ra­to­rin­nen Dr. Son­ja Kinz­ler und Dr. Hen­ri­ke Weyh, so­wie dem Il­lus­tra­tor Phil­ipp Dör­rie die Aus­stel­lung so ge­stal­tet ha­ben, dass die Ge­schich­te le­ben­dig wur­de.


#AUSSTELLUNGS­BESUCH
DER BE­SUCH
2018, im Jahr des Eu­ro­päi­schen Kul­tur­er­bes, war­te­te hin­ter der Bre­mer Dom­tür ei­ne mehr als 1200 Jah­re lan­ge Zeit­rei­se durch Eu­ro­pa. Wer sie un­ter­nahm, wuss­te an­schlie­ßend nicht nur mehr über das christ­li­che Le­ben ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te in Bre­men, son­dern ver­stand auch wich­ti­ge Zu­sam­men­hän­ge eu­ro­päi­scher Ge­schich­te. Denn vom ‹Rom des Nor­dens› wur­den mit päpst­li­chem Auf­trag die skan­di­na­vi­schen Län­der mis­sio­niert. Die Ver­bin­dun­gen, die sich dar­aus ent­wi­ckel­ten, sind bis heu­te spür­bar in der Kul­tur, Wirt­schaft, Di­plo­ma­tie und Kir­che.  



«Will­kom­men in der Aus­stel­lung Bre­men und Skan­di­na­vi­en. Hier geht es um die Mis­sio­nie­rung Nord­eu­ro­pas. Viel Spaß!»

«Der Mönch Ans­gar will nach Schwe­den, um die Men­schen dort, vom Chris­ten­tum zu über­zeu­gen. Auf dem Weg wird das Schiff von Wi­kin­gern über­fal­len. Aber er schafft es nach Schwe­den und wird dort freund­lich emp­fan­gen.»

«Rund 100 Jah­re spä­ter reist Erz­bi­schof Un­ni nach Schwe­den. Dort wird er krank und stirbt.»

«Is­land hat sich in ei­ner de­mo­kra­ti­schen Wahl ent­schie­den, zum Chris­ten­tum über­zu­tre­ten.»

«Bre­men ver­liert sei­ne skan­di­na­vi­schen Bis­tü­mer, weil der Dä­ne As­ker vom Papst zum Bi­schof von Lund ge­weiht wird.»




«Zum er­folg­rei­chen Mis­sio­nie­ren brauch­te man gu­te Tipps, mit de­nen man die Leu­te über­zeu­gen konn­te.»
Wie wird man eigent­lich Aus­stellungs­gestal­ter*in?

#TEAM
Chris­ti­ne Klein ist stu­dier­te De­si­gne­rin und ge­lern­te Rein­zeich­ne­rin. Sie schätzt am Aus­stel­lungs­de­sign, dass sie dort mit ih­rer Lie­be zur Ar­beit im so­zia­len Be­reich an­knüp­fen kann. Mer­le Pa­pen­fuß hat Kom­mu­ni­ka­ti­ons­de­sign stu­diert. Zu­nächst hat sie aber ei­ne Aus­bil­dung als Bau­zeich­ne­rin ge­macht. Bei­de ar­bei­ten selbst­stän­dig und ger­ne zu­sam­men.


#GESTALTERINNEN
Wie wird man ei­gent­lich Aus­stel­lungs­ge­stal­ter*in?

Chris­ti­ne Klein: «Ich bin Chris­ti­ne Klein, stu­dier­te De­si­gne­rin des In­te­grier­ten De­signs an der Hoch­schu­le für Küns­te in Bre­men und an der Aka­da­mie Mi­ner­va in Gro­nin­gen, so­wie ge­lern­te Rein­zeich­ne­rin. Nach ei­ni­gen Jah­ren Be­rufs­er­fah­rung in Druck­vor­stu­fen und Agen­tu­ren ha­be ich mich im Jahr 2013 mit mei­nem Bü­ro für Gra­fik- und Aus­stel­lungs­de­sign in Ham­burg selbst­stän­dig ge­macht.» Mer­le Pa­pen­fuß: «Ich hei­ße Mer­le Pa­pen­fuß und nach meh­re­ren Jah­ren in Agen­tu­ren und im Ver­lag ar­bei­te ich jetzt eben­falls als frei­be­ruf­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­de­si­gne­rin. Chris­ti­ne und ich ha­ben uns in ei­ner Agen­tur ken­nen­ge­lernt und ar­bei­ten seit un­se­rer Selbst­stän­dig­keit bei gro­ßen Pro­jek­ten ger­ne zu­sam­men. Je­der hat sei­ne be­son­de­ren Kom­pe­ten­zen, die sich sehr gut er­gän­zen. Wir bei­den ha­ben uns schon im­mer für Far­ben und For­men in­ter­es­siert, das fing als Kind an und hat sich so fort­ge­setzt. Mein Herz hat nach dem Ab­itur für zwei Be­rei­che ge­schla­gen: De­sign und Ar­chi­tek­tur. So ha­be ich zu­nächst ei­ne Aus­bil­dung zur Bau­zeich­ne­rin ge­macht, im An­schluss dar­an mich je­doch für ein De­sign-Stu­di­um ent­schie­den. Von mei­ner eher tech­ni­schen Aus­bil­dung pro­fi­tie­re ich auch noch heu­te, ge­ra­de bei dem The­ma Aus­stel­lungs­de­sign.» Chris­ti­ne Klein: «Bei mir war es ähn­lich, auch ich hat­te schon zu Schul­zei­ten zwei In­ter­es­sen­ge­bie­te, sie la­gen im so­zia­len und im ge­stal­te­ri­schen Be­reich. Lan­ge hat­te ich das Ge­fühl, mich für ei­ne Rich­tung, al­so ei­ne Bran­che ent­schei­den zu müs­sen, doch dann hat­te ich im De­sign­stu­di­um das Fach ‹Aus­stel­lungs­ge­stal­tung›, in dem bei­de An­sät­ze auf wun­der­ba­re Art und Wei­se ver­eint wer­den kön­nen.»
Wie re­cher­chiert man für ei­ne Aus­stel­lung?

#RECHERCHE
Das Span­nen­de am De­sign-Be­ruf ist, dass man für die un­ter­schied­lichs­ten The­men ei­ne Ge­stal­tung ent­wer­fen kann. In die­sem Pro­jekt gab es ei­ne zu­sätz­li­che Be­son­der­heit: die en­ge Zu­sam­men­ar­beit mit den bei­den Ku­ra­to­rin­nen Dr. Hen­ri­ke Weyh und Dr. Son­ja Kinz­ler.


#RECHERCHE
Wie re­cher­chiert man für ei­ne Aus­stel­lung?

Mer­le Pa­pen­fuß: «Wie bei al­len an­de­ren De­sign-Pro­jek­ten ha­ben wir uns zu­nächst in das The­ma ein­ge­le­sen. Das ist das Tol­le an un­se­rem Be­ruf; durch un­ter­schied­lichs­te The­men, die für uns auch oft neu sind – wie bei die­ser Aus­stel­lung – ist die Ar­beit sehr ab­wechs­lungs­reich. Für die­se Pha­se der Ent­wick­lung ist ei­ne Zu­sam­men­ar­beit mit den Ku­ra­to­ren auch sehr wich­tig. An­schlie­ßend ha­ben wir uns die Aus­stel­lungs­räu­me ganz ge­nau an­ge­se­hen und al­le An­for­de­run­gen ge­klärt. Bei die­ser Aus­stel­lung war z. B. zu be­rück­sich­ti­gen, dass die Räu­me un­ter Denk­mal­schutz ste­hen. Bei so ei­ner Be­sich­ti­gung kom­men ei­nem be­reits ers­te Ide­en, die wir zu­sam­men mit den Ide­en aus der Re­cher­che in ei­nem Mind­map zu­sam­men­ge­fasst ha­ben. An­schlie­ßend kommt die ge­stal­te­ri­sche Hül­le, wo wir Far­ben und For­men der Räu­me und des The­mas mit auf­ge­grif­fen und ein Mood­board er­stellt ha­ben. Ein Mood­board ist ei­ne Art der Col­la­ge aus Bil­dern, die ei­ne Ge­stal­tungs­rich­tung vi­sua­li­sie­ren.»
Wel­che Her­aus­for­de­run­gen gab es zu be­wäl­ti­gen?

#HER­AUS­FOR­DE­RUN­GEN
Es gab ei­ni­ge Her­aus­for­de­run­gen: die klei­ne und ver­steck­te Aus­stel­lungs­flä­che. Und die Rück­sicht­nah­me bei den Bau­ten auf den denk­mal­ge­schütz­ten Raum.


#AUSSTELLUNGSORT
Wel­che Her­aus­for­de­run­gen gab es zu be­wäl­ti­gen?

Chris­ti­ne Klein: «Ja, es gab di­ver­se Her­aus­for­de­run­gen bei die­ser Aus­stel­lung. 
Die Aus­stel­lung hat in­mit­ten ei­ner fest­ste­hen­den Dau­er­aus­stel­lung statt­ge­fun­den und so­mit war die zur Ver­fü­gung ste­hen­de Flä­che sehr klein. Wir hat­ten al­so we­nig Raum für vie­le In­hal­te. Dar­über hin­aus ist das Dom-Mu­se­um, wie Mer­le eben schon sag­te, denk­mal­ge­schützt. Dies muss bei der Kon­zep­ti­on und Pla­nung der Auf­stel­ler be­rück­sich­tigt wer­den. Ein wei­te­rer Punkt war der eher ver­steck­te Aus­stel­lungs­ort am En­de des St. Pe­tri Do­mes. Um auf die Aus­stel­lung auf­merk­sam zu ma­chen, muss­te man al­so auch den Raum au­ßer­halb des Mu­se­ums im Rah­men der Mög­lich­kei­ten me­di­en­wirk­sam nut­zen.» Mer­le Pa­pen­fuß: «Um die Dau­er­aus­stel­lung nicht zu be­hin­dern und um die denk­mal­ge­schüt­zen Wän­de und De­cken des Mu­se­ums nicht an­zu­tas­ten, ha­ben wir aut­ar­ke Aus­stel­lungs­sys­te­me ent­wi­ckelt. Dies wa­ren klei­ne Räu­me bzw. Auf­stel­ler, die sich selbst be­leuch­ten konn­ten und in de­nen al­le Ex­po­na­te, Bil­der und Tex­te un­ter­ge­bracht wur­den. Mit Pla­ka­ten und Fly­ern, die im Bre­mer Raum ver­teilt wur­den, ha­ben wir auf die Aus­stel­lung auf­merk­sam ge­macht. Ein be­son­de­rer Eye-Cat­cher wa­ren die zwei gro­ßen Ban­ner, die im Kir­chen­raum und an der Au­ßen­fas­sa­de der Kir­che auf dem Dom­platz deut­lich sicht­bar wa­ren.»
Wie ha­ben das The­ma und feh­len­de Ex­po­na­te die Ge­stal­tungs­ele­men­te der Aus­stel­lung be­ein­flusst?

#GE­STAL­TUNG
Das la­tei­ni­sche Kreuz ist ein ty­pi­sches Sym­bol für die Kir­che. Es fin­det sich in den skan­di­na­vi­schen Flag­gen wie­der. Für die Aus­stel­lung bil­de­te es die Ba­sis für die Ge­stal­tung der Aus­stel­lung.


#GESTALTUNG
Wie ha­ben das The­ma und feh­len­de Ex­po­na­te die Ge­stal­tungs­ele­men­te der Aus­stel­lung be­ein­flusst?

Chris­ti­ne Klein: «Die Aus­stel­lung be­han­del­te die Mis­si­ons­ge­schich­te von Bre­men und Skan­di­na­vi­en. In den Flag­gen Skan­di­na­vi­ens wird in der Re­gel ein waa­ge­recht lie­gen­des la­tei­ni­sches Kreuz dar­ge­stellt. Die­ses ist gleich­zei­tig ein all­seits be­kann­tes Sym­bol der Kir­che und bil­det so­mit die Ba­sis der Ge­stal­tung. Aus die­sem Ele­ment ent­wi­ckel­ten wir die Form der Aus­stel­lungs­auf­stel­ler und der Print­me­di­en.
Die Fra­ge be­züg­lich der Ex­po­na­te muss ich an die­ser Stel­le noch ein­mal kor­ri­gie­ren. Es fehl­ten nicht die Ex­po­na­te, son­dern die Ori­gi­na­le. Auf die­se Her­aus­for­de­run­gen re­agier­ten wir mit der Ent­wick­lung von Hands-on Ex­po­na­ten. Al­so Ko­pi­en der Ori­gi­na­le, die den Mehr­wert ha­ben, dass man sie in die Hand neh­men und von al­len Sei­ten in­spi­zie­ren und be­stau­nen kann. Es soll­te nicht un­ter­schätzt wer­den, wie sehr in­ter­ak­ti­ve Mo­men­te in ei­ner Aus­stel­lung die Informations­aufnahme der In­hal­te, das In­ter­es­se am The­ma und selbst­ver­ständ­lich auch den Spaß för­dern. Das gilt für al­le Al­ters­klas­sen.»
Wel­che Idee steckt hin­ter der Aus­wahl der Far­ben?

#FARBWELT
Die Far­ben des De­signs wur­den der Farb­welt des Dom-Mu­se­ums ent­nom­men, da­mit sich die Aus­stel­lung gut ein­fügt und nicht wie ein Fremd­kör­per wirkt.


#FARBWELT
Wel­che Idee steckt hin­ter der Aus­wahl der Far­ben?

Mer­le Pa­pen­fuß: «Bei der Ge­stal­tung ha­ben wir zu­nächst die Far­ben der Aus­stel­lungs­räu­me be­rück­sich­tigt, da­mit die Aus­stel­lung sich or­ga­nisch ein­fügt und nicht wie ein Fremd­kör­per in den al­ten Ge­mäu­ern wirkt. Die Far­ben ha­ben wir dann pas­send zu un­se­ren Auf­stel­lern mo­dern in­ter­pre­tiert. Um die ein­zel­nen Pha­sen der Chris­tia­ni­sie­rung deut­lich her­aus­zu­ar­bei­ten bzw. von­ein­an­der zu un­ter­schei­den, hat je­de Pha­se ei­ne an­de­re Far­be in­ner­halb des Farbsys­tems be­kom­men.»
Wie wich­tig sind Il­lus­tra­tio­nen für ei­ne sol­che Aus­stel­lung?

#ILLUSTRATION
Die Über­set­zung der The­men in Bil­der ist wich­tig, um die Be­su­cher ab­zu­ho­len. Denn die Il­lus­tra­tio­nen in Kom­bi­na­ti­on mit Tex­ten kön­nen den Kern der Sach­ver­hal­te  – wie hier die Chris­tia­ni­sie­rung des Nor­dens – op­ti­mal ver­mit­teln.

#IL­LUS­TRA­TI­ON
Wie wich­tig sind Il­lus­tra­tio­nen für ei­ne sol­che Aus­stel­lung?

Chris­ti­ne Klein: «Un­se­rer Mei­nung nach ist die Vi­sua­li­sie­rung von In­hal­ten ein we­sent­li­ches In­stru­ment, um Be­su­cher ab­zu­ho­len und den Kern kom­ple­xer Sach­ver­hal­te zu trans­por­tie­ren; ganz nach dem 2-Ka­nal-Prin­zip. Es gibt ei­nen Text und ein il­lus­trie­ren­des Bild da­zu. Vie­len Dank an die­ser Stel­le an Phil­ipp Dör­rie für die Ent­wick­lung und Aus­ar­bei­tung der tol­len Il­lus­tra­tio­nen und na­tür­lich auch an Dr. Son­ja Kinz­ler, die als His­to­ri­ke­rin ei­nen Blick auf die zeit­ge­mä­ßen De­tails der Klei­dung und Werk­zeu­ge hat­te. Da wir die 5 Mo­ti­ve so ge­lun­gen und re­prä­sen­ta­tiv fan­den, ha­ben wir sie zu­dem als Post­kar­ten dru­cken las­sen. So konn­te je­der Be­su­cher sein fa­vo­ri­sier­tes Bild di­rekt mit nach Hau­se neh­men und sich im­mer an die­se Aus­stel­lung zu­rück­er­in­nern.»
Wie lan­ge wur­de die Aus­stel­lung vor der Er­öff­nung vor­be­rei­tet?

#ZEIT­PLA­NUNG
Viel­leicht ein klei­ner Trost, wenn das ei­ge­ne Re­fe­rat mal wie­der so schlep­pend fer­tig wird: Die Ge­stal­te­rin­nen ha­ben et­wa ein hal­bes Jahr an der Aus­stel­lung ge­ar­bei­tet. Da­vor hat­ten aber be­reits die Ku­ra­to­rin­nen neun Mo­na­te lang das in­halt­li­chen Kon­zept vor­be­rei­tet.


#AR­BEITS­ZEIT
Wie lan­ge wur­de die Aus­stel­lung vor der Er­öff­nung vor­be­rei­tet?

Mer­le Pa­pen­fuß: «Wir Ge­stal­ter ha­ben et­wa ein hal­bes Jahr an der Aus­stel­lung ge­ar­bei­tet. Dies be­inhal­tet die Pha­sen der Kon­zep­ti­on, Ge­stal­tung, Pro­duk­ti­on und na­tür­lich auch den Aus­stel­lungs­auf­bau. Die Ku­ra­to­rin­nen Dr. Hen­ri­ke Weyh und Dr. Son­ja Kinz­ler wa­ren je­doch schon ein Drei­vier­tel­jahr zu­vor da­mit be­schäf­tigt, das The­ma zu er­ar­bei­ten und ein in­halt­li­ches Kon­zept zu er­stel­len, auf des­sen Ba­sis wir Ge­stal­ter dann star­ten konn­ten.»
Wel­che fünf Din­ge muss man un­be­dingt be­ach­ten, 
da­mit ei­ne Aus­stel­lung beim Pu­bli­kum an­kommt?

#CHECKLISTE
Die­se fünf prak­ti­schen Tipps ma­chen je­de Aus­stel­lung span­nend für ih­re Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher. Das Gu­te dar­an: Al­le Ide­en kön­nen auch schon Kin­der und Ju­gend­li­che für ei­ge­ne Aus­stel­lungs­ide­en be­her­zi­gen.

#CHECKLISTE
Wel­che fünf Din­ge muss man un­be­dingt be­ach­ten, 
da­mit ei­ne Aus­stel­lung beim Pu­bli­kum an­kommt?

Chris­ti­ne Klein: Ich wür­de sa­gen, auf kur­ze und ver­ständ­li­che Tex­te, auf ei­ne an­spre­chen­de Ge­stal­tung, in­ter­ak­ti­ve Ele­men­te soll­ten ein­ge­baut wer­den. Der Be­su­cher muss die Mög­lich­keit ha­ben, In­hal­te er­le­ben zu kön­nen, und die Aus­stel­lungs­bau­ten soll­ten ro­bust sein.
Wie er­fährt man, ob die Aus­stel­lung gut an­ge­kom­men ist?

#FEEDBACK
Wenn man ei­ne Aus­stel­lung macht, möch­te man na­tür­lich wis­sen, ob sie gut an­ge­kom­men ist. Na­tür­lich kann man die Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher bit­ten, ei­ne Nach­richt in ei­nem Buch zu hin­ter­las­sen. Aber ei­ne Wand, an die man sei­ne Mei­nung kle­ben kann, ist na­tür­lich viel coo­ler.


#FEEDBACK
Wie er­fährt man, ob die Aus­stel­lung gut an­ge­kom­men ist?

Chris­ti­ne Klein: Uns ist vor al­lem wich­tig, dass die Be­su­cher Spaß an der Aus­stel­lung ha­ben und die Kern­aus­sa­gen ver­ste­hen und auf­neh­men kön­nen. Auf ei­ner au­ßer­ge­wöhn­li­chen Feed­back­wand, im Stil der ur­ba­nen Tape-Art, konn­ten die Be­su­cher uns ih­re Rück­mel­dung zum De­sign, zu den In­hal­ten und zum all­ge­mei­nen Ge­fühl in der Aus­stel­lung ge­ben. Die war durch­weg po­si­tiv – was uns na­tür­lich sehr freut.
 
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INHALT
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DER DOM
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DIE GESCHICHTE
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DIE AUSSTELLUNG
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AUSSTELLUNGS­BESUCH
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TEAM
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RECHERCHE
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HERAUS­FORDERUNGEN
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GESTALTUNG
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FARBWELT
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ILLUSTRATION
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ZEITPLANUNG
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ERFOLGS­FAKTOREN
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FEEDBACK
Impressum
BILDRECHTE

Die Rechte für die abgebildeten Fotos und Illustrationen wurden sorgfältig und nach bestem Wissen geprüft. Auf die Bildautoren wird im jeweiligen Projektstrang verwiesen. Gemeinfreie Bilder wurden direkt verlinkt. Sollten Bildquellen dennoch falsch wiedergegeben oder ungenannt geblieben sein, freuen wir uns über jeden Hinweis, um Fehler umgehend korrigieren zu können: info@denkmal-europa.de

PROJEKTVERANTWORTLICH

Verantwortlicher im Sinne von §55 Abs. 2 RStV
Dr. Markus Harzenetter, Vorsitzender der VDL

PROJEKTADRESSE

Vereinigung der Landesdenkmalpfleger (VDL)
c/o Landesamt für Denkmalpflege Hessen
Dr. Annika Tillmann
Schloss Biebrich/Westflügel
65203 Wiesbaden

info@denkmal-europa.de

PROJEKTIDEE UND REDAKTIONELLE BEGLEITUNG

UAG der VDL-Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Katrin Bek, Dr. Irene Plein, Christiane Schick, Heike Schwalm

PROJEKT- UND TECHNIKKONZEPTION, REDAKTION, PROGRAMMIERUNG

tinkerbrain. Institut für Bildungsinititiativen GmbH

DIDAKTISCHES KONZEPT

Anke M. Leitzgen für tinkerbrain. Institut für Bildungsinititiativen GmbH

GRAPHIC NOVELS

Weglowinthedark. Animationsstudio für Kommunikation und bewegtes Wissen.

PROJEKTBETEILIGTE

Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Landesdenkmalamt Berlin
Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege
Landesamt für Denkmalpflege Bremen
Denkmalschutzamt Hamburg
Landesamt für Denkmalpflege Hessen
Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern
Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Landesdenkmalamt Saarland
Landesamt für Denkmalpflege Sachsen
Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein

PROJEKTFÖRDERUNG

Das Projekt wird im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert.

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Vereinigung der Landesdenkmalpfleger (VDL)

c/o Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Dr. Annika Tillmann

Schloß Biebrich/Westflügel

65203 Wiesbaden


Telefon: +49 611 6906 244

E-Mail: annika.tillmann@lfd-hessen.de


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