#SACHSEN
WIE ADOPTIERT MAN EIN DENKMAL?
Mit ihren Hausbesuchen in Löbau im Haus Schminke von Hans Scharoun machen Schülerinnen und Schüler eine Zeitreise in die Vergangenheit der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts, um in der Zukunft anzukommen. Das Projekt vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen zeigt mit diesem Projekt, warum und wie die Entwürfe der Visionäre von damals heute noch relevant sind.
#SACHSEN
DAS PROJEKT
Im Projekt ‹Hausbesuche› erforschen Schülerinnen und Schüler unter verschiedenen Blickwinkeln eine Architekturikone der Moderne – das Haus Schminke von Hans Scharoun (1893–1972) in Löbau.
ZEITRAUM UND BETEILIGTE__Das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erarbeitet die Hausbesuche gemeinsam mit der Kunstlehrerin Annegret Langwald vom Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Haus Schminke.
ALTERSGRUPPE__Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 10 bis 12
EUROPÄISCHE DIMENSION__Das Projekt geht unter anderem den Fragen nach: Wo und warum entstanden in Europa bereits um 1920 neue Entwurfsphilosophien? Wie haben sich die Ideen verbreitet? Und, auf welchen Wurzeln fußen die damals modernen Ausdrucksformen? Wo finden sich noch heute in Europa die Einflüsse aus diesen Jahren?
FAZIT__Durch das Wahrnehmen, Erforschen und Erleben wird der Blick für Architektur und ihre Facetten geschärft: Die Schülerinnen und Schüler lernen so die Wechselwirkung von ‹Architektur und Natur› oder von ‹Architektur und Farbe› kennen. Dadurch wird ihnen ein Zugang zu Entwurfsphilosophien vermittelt. Aber nicht nur gestalterische Komponenten werden erfahrbar, die wechselvolle Nutzungsgeschichte des Hauses bringt sie automatisch mit vielen Kapiteln der europäischen Geschichte in Verbindung.
RECHERCHETIPP__Zur wechselreichen Geschichte des Hauses Schminke gibt es viele Videos und Beschreibungen auf der Website Bauhaus 100.
FOTOS__Die Fotos auf diesen Seiten wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Stiftung Haus Schminke / Ralf Ganter.
ZEITRAUM UND BETEILIGTE__Das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erarbeitet die Hausbesuche gemeinsam mit der Kunstlehrerin Annegret Langwald vom Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Haus Schminke.
ALTERSGRUPPE__Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 10 bis 12
EUROPÄISCHE DIMENSION__Das Projekt geht unter anderem den Fragen nach: Wo und warum entstanden in Europa bereits um 1920 neue Entwurfsphilosophien? Wie haben sich die Ideen verbreitet? Und, auf welchen Wurzeln fußen die damals modernen Ausdrucksformen? Wo finden sich noch heute in Europa die Einflüsse aus diesen Jahren?
FAZIT__Durch das Wahrnehmen, Erforschen und Erleben wird der Blick für Architektur und ihre Facetten geschärft: Die Schülerinnen und Schüler lernen so die Wechselwirkung von ‹Architektur und Natur› oder von ‹Architektur und Farbe› kennen. Dadurch wird ihnen ein Zugang zu Entwurfsphilosophien vermittelt. Aber nicht nur gestalterische Komponenten werden erfahrbar, die wechselvolle Nutzungsgeschichte des Hauses bringt sie automatisch mit vielen Kapiteln der europäischen Geschichte in Verbindung.
RECHERCHETIPP__Zur wechselreichen Geschichte des Hauses Schminke gibt es viele Videos und Beschreibungen auf der Website Bauhaus 100.
FOTOS__Die Fotos auf diesen Seiten wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Stiftung Haus Schminke / Ralf Ganter.
INHALT
Das Haus Schminke, ein 1932 bis 1933 vom Architekten Hans Scharoun (1893–1972) errichtetes Fabrikantenwohnhaus in Löbau in der Oberlausitz, gilt als eine der bedeutendsten deutschen Architekturschöpfungen der Zwischenkriegszeit. Im Projekt ‹Hausbesuch› entdecken und erleben Schülerinnen und Schüler differenziert und tiefgründig die Architektur des Hauses Schminke. Sie lernen die Ideen, Ideale und Visionen des Architekten Hans Scharoun und der Gartenarchitektin Herta Hammerbacher kennen. Das eigenständige Entdecken und Erleben wird für Kinder und Jugendliche zu einem spannenden Erlebnis. Auf künstlerische Art und Weise erforschen sie den Umgang mit Licht und Schatten, Farbe und Natur und lassen sich zu eigenen Haus-Entwürfen inspirieren.
HAUS SCHMINKE
DER BAUSTIL
DER ARCHITEKT
DER BAUAUFTRAG
DER HAUSBESUCH
DER BAUSTIL
INTERNATIONAL STYLE
Das Haus Schminke gilt in der internationalen Fachwelt als eines der vier wichtigsten Wohnhäuser der Klassischen Moderne weltweit. Die anderen drei sind: das Haus Tugendhat im tschechischen Brünn von Ludwig Mies van der Rohe und Lilly Reich (1931), die Villa Savoye in Poissy bei Paris von Le Corbusier (1929) und das Haus Fallingwater (Kaufman Residence) in Pennsylvania von Frank Lloyd Wright 1939.
DER ARCHITEKT
HANS SCHAROUN
Hans Scharoun gehörte zu den großen Baumeistern des 20. Jahrhunderts. Von der Fabrikantenvilla bis zum funktionalen sozialen Wohnungsbau entwarf er alles nach dem Prinzip des organischen Bauens. Das Prinzip wurde bereits in den 1920er-Jahren im Kreise der expressionistischen Architektengruppe «Gläserne Kette» entwickelt. Es ging zurück auf Hugo Häring, den Theoretiker der Gruppe. Für ihn sollte ein Haus von innen her gestaltet werden, von den lebendigen Vorgängen des Wohnens, Arbeitens und der Entspannung.
DER BAUAUFTRAG
EIN MODERNES HAUS
Das architekturinteressierte Ehepaar Schminke wünschte sich ein modernes Haus für zwei Erwachsene und vier Kinder plus zwei Gäste. Bevor der Entschluss zum Neubau fiel, informierten sich die Schminkes auf verschiedenen Bauausstellungen wie der Weißenhofausstellung (1927) in Stuttgart und der Versuchssiedlung in Breslau (1929). Beide Ausstellungen wurden vom Deutschen Werkbund mit richtungweisenden Wohnsiedlungen der Klassischen Moderne geplant. Die unterschiedlichen Wohnkonzepte auf den Werkbundausstellungen verstärkten das große Interesse für modernes Bauen bei den Schminkes, so dass sich Fritz Schminke schließlich mit dem Auftrag an Hans Scharoun wandte.
DAS PROJEKT
DER HAUSBESUCH
Eine moderne Küche sollte so praktisch wie ein industrieller Arbeitsplatz gestaltet sein. Das erfüllte die «Frankfurter Küche» von der Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky. Sie gilt heute als der Urtyp der modernen Einbauküche. Im Projekt haben sich Schülerinnen und Schüler in die 1930er Jahre eingefühlt, um die damalige Innovation nachspüren zu können.
