#DENKMALPFLEGE
WIE SCHAUT MAN ALS PROFI AUS DER DENKMALPFLEGE AUF DIE WELT?
Dr. Hanna Dornieden geschärfter Blick für historische Details führt zu interessanten Fotos. Das Ergebnis kann man zum Beispiel im Beste-Praxis-Projekt aus Hessen erleben. Hier erzählt sie, wie ihr das Fachwissen hilft, interessante Foto-Motive zu finden. Und warum umgekehrt das Fotografieren den Blick für Architektur und Denkmäler schult.
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Warum arbeiten Sie in der Denkmalpflege, Frau Dr. Dornieden?
«Also ehrlich gesagt, bin ich eher über Umwege zur Denkmalpflege gekommen. Ich wollte unbedingt Literaturwissenschaft studieren, weil ich mich immer schon für Kunst und Kultur interessiert habe. Und da brauchte man ein zweites Fach dazu, und ich habe Kunstgeschichte genommen. Es hat sich dann ziemlich schnell herausgestellt, dass Kunstgeschichte meine Passion ist. Und dann habe ich mich in der Kunstgeschichte ziemlich schnell für Gebäude, also für Architektur interessiert, und so hat sich das eher ergeben. Als Kind habe ich mich eher in Museen umgeschaut und habe gedacht, das ist besonders schön hier. Da hatte ich noch nicht so den Blick für Architektur. Ich würde aber auch sagen, dass sich der Blick mal nach dem Studium geändert hat. Im Studium der Kunstgeschichte hat man eher gelernt, den Blick fürs große Ganze zu haben, Entwicklungslinien zu sehen, Epochen einzuordnen, solche Dinge. Erst als ich in die Denkmalpflege gekommen bin, hat sich der Blick nochmal sehr verändert. Also viel mehr der Blick für Details, für kleinere Formen, für Fenster, für Fachwerk. Mit so etwas beschäftigt beschäftigt man sich im Studium eher weniger. Das fand ich wirklich überraschend, wie sich da der Blick noch einmal verändert hat.»
Wie kann man (noch mehr) sehen lernen?
Fünf gute Tipps für mehr Wahrnehmung:
● einzelne Gebäude genau anschauen,
● Fotos von Details machen,
● benachbarte Häuser vergleichen,
● historische Informationen recherchieren,
● Broschüren bei Denkmalbehörden besorgen.
● Fotos von Details machen,
● benachbarte Häuser vergleichen,
● historische Informationen recherchieren,
● Broschüren bei Denkmalbehörden besorgen.
Wie erkennt man, ob viel an einem Haus verändert wurde?
Fünf Fragen, die bei der Beurteilung helfen:
● Wie gut passen die Fenster zum Haus?
● Sind die Fenster geteilt?
● Passen die Oberflächen zum Alter des Hauses?
● Gab es die Materialien schon als das Haus gebaut wurde?
● Wie historisch stimmig wirkt das Haus?
● Sind die Fenster geteilt?
● Passen die Oberflächen zum Alter des Hauses?
● Gab es die Materialien schon als das Haus gebaut wurde?
● Wie historisch stimmig wirkt das Haus?
Wie findet man heraus, wie ein Haus ursprünglich ausgesehen hat?
Interessant sind alte Fotos und alte Pläne.
Bei diesen fünf Quellen kann man oft fündig werden:
● Bei den Bauämtern nachfragen, dort gibt es eventuell alte Baupläne.
● Fast jeder Ort hat ein Archiv oder ein Museum, das ältere Bestände aufbewahrt.
● Online-Datenbanken haben manchmal Bildarchive.
● Lokale Experten wie Vereine oder Heimatpfleger können oft Auskunft geben.
● Manchmal gibt es eine Orts-Chronik, in der historische Fotos verwendet wurden.
● Bei den Bauämtern nachfragen, dort gibt es eventuell alte Baupläne.
● Fast jeder Ort hat ein Archiv oder ein Museum, das ältere Bestände aufbewahrt.
● Online-Datenbanken haben manchmal Bildarchive.
● Lokale Experten wie Vereine oder Heimatpfleger können oft Auskunft geben.
● Manchmal gibt es eine Orts-Chronik, in der historische Fotos verwendet wurden.
Warum kann es für jeden interessant sein, etwas über die Denkmalpflege zu erfahren?
Drei gute Gründe:
● Man nimmt mehr wahr, wenn man durch einen Ort geht.
● Wenn man Eigentümer ist, hat man dadurch die Möglichkeit, sein Gebäude zu verbessern.
● Ein denkmalgerecht hergerichtetes Gebäude ist immer auch ein Mehrwert für die Allgemeinheit.
● Wenn man Eigentümer ist, hat man dadurch die Möglichkeit, sein Gebäude zu verbessern.
● Ein denkmalgerecht hergerichtetes Gebäude ist immer auch ein Mehrwert für die Allgemeinheit.
Ist Denkmal-Recherche eine Art Detektiv-Arbeit?
Drei besonders schöne Momente, die detektivische Spürnasen belohnen:
● Man findet ein historisches Foto und weiß dadurch, was man tun kann, damit es wieder ähnlich aussieht.
● Beim Abnehmen einer jüngeren Tapete kommt etwas Altes zum Vorschein.
● Man stellt als Eigentümer fest, dass man nicht nur selbst das historisch erhaltene Gebäude toll findet, sondern auch alle, die daran vorbeikommen.
● Beim Abnehmen einer jüngeren Tapete kommt etwas Altes zum Vorschein.
● Man stellt als Eigentümer fest, dass man nicht nur selbst das historisch erhaltene Gebäude toll findet, sondern auch alle, die daran vorbeikommen.
Wie verändert sich der Blick durch mehr Denkmal-Wissen?
Man schaut kritischer hin!
«Ich schimpfe in historischen Altstädten über Fenster oder Erdgeschosszonen, die nicht passen. Oder ich kann nicht mehr Zug fahren ohne zu denken: Ist das ein Denkmal? Oder das? Oder das? Das hatte ich früher nicht.»
A
G
E
F
Praktische Ideen, um den eigenen Blick aufs Denkmal zu schärfen, gibt es im Workbook von DENKMAL EUROPA. Die enthaltene Checkliste kann man zum Beispiel nutzen, um verschiedene denkmalgeschützte Objekte miteinander zu vergleichen. Einfach mal ausprobieren!
